Esslingen

Esslingen
Ẹsslingen,
 
Name von geographischen Objekten:
 
 1) Ẹsslingen, Landkreis im Regierungsbezirk Stuttgart, Baden-Württemberg, 641 km2, 497 800 Einwohner; Verwaltungssitz ist Esslingen am Neckar. Der Landkreis Esslingen ist einer der kleinsten und am dichtesten besiedelten in Baden-Württemberg; er erstreckt sich vom Schurwald im Norden bis auf die Karstfläche der Schwäbischen Alb im Süden (Römerstein 874 m über dem Meeresspiegel), Schönbuch und Filderebene im Westen; im Nordwesten grenzt er an Stuttgart (Flughafen Stuttgart-Echterdingen). Der zentrale Landschaftsraum des Kreises und zugleich wirtschaftlicher Schwerpunkt (mit den Städten Nürtingen und Esslingen am Neckar) ist das Neckartal, v. a. ab Plochingen. Hier besteht eine hohe Industriedichte (Kraftfahrzeug-, Gerätebau, Elektro-, Papierindustrie) mit vielen handwerklichen Zulieferbetrieben. In der Landwirtschaft werden auf fruchtbaren Lösslehmböden v. a. Weizen und Weißkohl (»Filderkraut«) angebaut, an den Südhängen des Neckartals auch Wein und Obst (Kirschen). Die höheren Lagen am Rande des Kreises sind bewaldet; die Burgruinen am Albrand (Hohenneuffen, Teck) und die Falkensteiner Höhle sind beliebte Fremdenverkehrsziele.
 
 2) Ẹsslingen am Nẹckar, Große Kreisstadt in Baden-Württemberg, Verwaltungssitz des Landkreises Esslingen, südöstlich von Stuttgart, 230-498 m über dem Meeresspiegel, in einer Weitung und an den Hängen des Neckartales (dort Weinbau) und auf den umliegenden Höhen der Filder und des Schurwaldes, 92 000 Einwohner; Fachhochschulen für Technik, Sozialwesen und Kirchenmusik, Stadtmuseum, Württembergische Landesbühne. In der vielseitigen Industrie herrschen Stahl-, Maschinen- und Fahrzeugbau vor, gefolgt von elektrotechnische, feinmechanische und optische Industrie.
 
 
Das Bild der Altstadt wird durch zahlreiche repräsentative Klosterpfleghöfe und Barockbauten geprägt. Die evangelische Stadtkirche, ehemalige Sankt Dionys (auf Vorgängerbauten 13./14. Jahrhundert, mit Glasfensterzyklus um 1300), birgt ein Kirchenmuseum; die ehemalige Dominikanerkirche, heute Münster Sankt Paul (13. Jahrhundert), ist die älteste erhaltene deutsche Bettelordenkirche; die Frauenkirche (2. Viertel des 14. Jahrhunderts) ist eine der frühesten gotischen Hallenkirchen Schwabens; Altes Rathaus (Fachwerkbau um 1422, Marktseite 1586-89 im Renaissancestil umgebaut). Die Stadt wird überragt von Teilen der ehemaligen Stadtbefestigung (»Burg«).
 
 
Das 777 erstmals erwähnte Esslingen erhielt um 800 Marktrecht. 1228 Stadt geworden, ging Esslingen aus dem Interregnum als Reichsstadt hervor, die im 14. und 15. Jahrhundert Führerin der Städte unter der Alb war. 1802 wurde Esslingen württembergisch. - Mit der Reichsmünzordnung von Esslingen (1524) wurde der Taler erstmals zur Reichsmünze erklärt.
 
 
O. Borst: Gesch. der Stadt E. (1977).

Universal-Lexikon. 2012.

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